Matera
Wir empfehlen Ihnen, Matera mit einem Führer zu entdecken. Wenn Sie englisch sprechen, können Sie sich einer Gruppenführung anschließen. Wenn Sie die Führung auf Deutsch haben möchten, können Sie einen privaten Führer ganz für sich allein beauftragen, der Ihnen die Höhlenstadt erklärt und mit Ihnen die Felsenkirchen und Höhlenwohnungen besucht.
Matera gehört zu den einmaligen Erlebnissen, die einen Einblick in das Leben der Menschen in verschiedenen Zeitepochen geben. Die Wohnungen in den Grotten existieren teilweise schon tausende Jahre und wurden stets verändert und ausgebaut, aber man kann behaupten, dass bereits viele Generation unserer Vorfahren die Höhlen bewohnten.
Matera liegt in der Region Basilikata, auf der Hochebene der Murgia, nahe der Region Apulien.
Was Matera von anderen Orten grundsätzlich unterscheidet, sind die Sassi, zwei Siedlungen auf zwei benachbarten Hügeln, bestehend aus Höhlenwohnungen.
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Die beiden Sassi heißen Sasso Barisano und Sasso Caveoso und der Begriff Sasso ist in dem Fall mit Ortsteil zu übersetzen. Die Sassi wurden an den steilen Hängen des Flusstales des Gravina angelegt.
Die beiden Sassi sind zwei Felsenhügel, die an vielen Stellen neben- und übereinander ausgehöhlt und mit Fassaden verkleidet wurden. So sehen die Höhlenwohnungen äußerlich wie normale Häuser aus, aber im Inneren befindet sich stets in eine Grotte.
Anfangs waren es die natürlichen Höhlen, die die Menschen als Unterkunft nutzten. Da sich der Stein gut bearbeiten ließ, wurden die Unterkünfte bald ausgebaut und man grub ganze Wohnungen in den Berg, die ständig durch Anbauten erweitert wurden. Neben- und übereinander entstand so im Laufe der Jahrtausende eine verzweigte Höhlenstadt in den Felsen.
Geht man durch die Gassen der Sassi von Matera, führt der Weg praktisch immer über das Dach einer Wohnung.
Zwischen den beiden Sassi überragt der Dom von Matera, die Kathedrale die SS Bruna, die Höhlenstadt und verbindet die beiden Sassi.
Auf dem Sattel der beiden Hügel verlaufen die ebenen Fußgängerpassagen Via Duomo / Via delle Beccherie, Piazza Vittorio Veneto, Via del Corso und Via Lucana, während Via Fiorentini durch den Sasso Barisano hindurchführt und Via Madonna delle Virtù um beide Sassi herumführt.
Die Grotten wurden in den relativ weichen Sand- und Tuffstein gehauen, der mit Kalk aus Meerestieren durchsetzt ist. Anfangs waren es die natürlichen Höhlen, die die Menschen als Unterkunft nutzten. Da sich der Stein gut bearbeiten ließ, wurden die Unterkünfte bald ausgebaut und man grub ganze Wohnungen in den Berg, die ständig durch Anbauten erweitert wurden. Die Menschen schnitten Quader aus dem Berg heraus, um diese wiederum als Baumaterial für den Vorbau zu nutzen. Je tiefer die Höhlen gegraben wurden, desto mehr Baumaterial wurde gewonnen und als Fassade vor der Grotte aufgebaut.
Neben- und übereinander entstand so im Laufe der Jahrtausende eine Höhlenstadt in den Felsen, ein verschachteltes Netzwerk aus Höhlenwohnungen, engen Gassen und kleinen Plätzen, dazwischen Felsenkirchen, das zusammen ein großes architektonisches Kunstwerk ergibt.
Heute sind die Höhlenwohnungen, die "Sassi von Matera" als Teil des Welterbes der Menschheit weltweit bekannt und stehen unter Denkmalschutz.
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Um die Sassi von Matera zu verstehen, muss man weiter in die Geschichte von Matera zurückgehen.
Eine Grotte diente als Wohnung für eine Familie und bestand aus mehreren Räumen. Die Feuerstelle befand sich am Eingang und hatte einen Abzug.
Mehrere Familien teilten sich einen "recinto", einen kleinen Vorplatz, auf dem die Kinder spielten und sich das täglich Leben abspielte. Alle Familienmitglieder, Alte und Junge, waren so in das Familienleben integriert.
Einige der Grotten sind als Museen zu besichtigen.
Die Grotten hatten eigene Wasserversorgung über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, bestehend aus mehreren miteinander verbundenen Zisternen. Regenwasser wurde in der ersten Zisterne gesammelt und in weitere kleinere Zisternen weitergeleitet, um das Wasser auf diese Art zu reinigen.
Wenn man aufmerksam durch die Gassen geht, sieht man die Belüftungslöcher für die Grotten, in den Fels eingebaute Rosetten aus Sandstein. Als Baumaterial wurden ebenfalls Tierknochen verwendet, mit denen z.B. die Regenrinnen an der Wand befestigt wurden. Der Vorteil, sie verrotteten nicht und gewannen im Laufe der Jahre durch Verkalkung an Festigkeit.
Später wurde ein kommunales Wassersystem installiert mit Zisternen von einer Kapazität von 5 Mio Litern. Der Palombaro lungo befindet sich in Piazza Vittorio Veneto und kann besichtigt werden.
Der Komplex besteht aus den beiden Felsenkirchen Madonna der Tugenden und San Nicola dei Greci, die miteinander verbunden sind.
Die Kirche aus dem 11. Jh. trägt alle typischen architektonischen Merkmale einer dreischiffigen Basilika im romanischen Stil. Das Besondere an der Bauweise ist, dass sie in den Felsen gehauen wurde, das heißt in negativer Bauweise. Die Rundbögen, die Kapitelle, sowie die Schmuckelemente wurden in den Felsen eingearbeitet, so dass die Kirche praktisch aus einem Teil besteht.
Freskomalereien aus dem 14. Und 16. Jh. schmücken die Wände der zentralen Apsis und des rechten Ganges. Sie zeigen die Kreuzigungsszene mit der Jungfrau Maria und St. Giovanni Evangelist.
Oberhalb der Kirche Madonna della Virtù befindet sich die Klostersiedlung St. Nikolaus des Griechen
Mit der Krypta. Die Fresken bestätigen den byzantinischen Charakter der Krypta. Freskenmalerein zeigen die Kreuzigung mit Maria und San Giovanni Battista und im linken Seitenschiff ein Triptychon der Heiligen Nicola, Barbara und Pantaleone.
Wir empfehlen die Besichtigung mit einem lokalen Führer.
Auf der anderen Seite des Flusses Gravina befindet sich der Parco della Murgia Materana, von dem man einen wunderbaren Blick über die Sassi von Matera hat und einen romantischen Sonnenuntergang genießen kann.
Im Parco della Murgia Materana befinden sich ebenfalls Grotten sowie kleine Kapellen, von denen die meisten nur mit Führer besichtigt werden können und ansonsten abgeschlossen sind.
Durch das Flusstal führt ein steiler Wanderweg mit Brücke, der jedoch zeitweise aus Sicherheitsgründen geschlossen ist. Um in den Park zu gelangen, muss man daher mit dem Auto (oder Shuttle) das Flusstal umfahren.