Floating Piers
ein Werk des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude.
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Vom 18. Juni bis 3. Juli 2016 wurde der Lago d’Iseo durch ein außergewöhnliches Ereignis weltberühmt. Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude haben schwimmende Brücken über den Lago d’Iseo gespannt, über die man von Sulzano zur Insel Montisola über den See laufen konnte.
Der Künstler Christo Vladimirov Javacheff hat Italien gewählt wegen des guten Essens und der fantastischen Landschaften und er hat für seine Installation den Lago d’Iseo auserkoren, weil dieser mit seiner romantischen Insel noch nicht vom Massentourismus heimgesucht wurde und optimale Bedingungen für sein Kunstwerk bot.
Die schwimmenden Brücken wurden von Christo & Jeanne-Claude bereits 40 Jahre vorher geplant. Die Idee war, dass der Mensch über das Wasser laufen kann.
Die schwimmenden Brücken waren für genau 16 Tage in der Zeit vom 18. Juni bis 3. Juli 2016 auf dem Lago Iseo installiert, auf denen man vom Festland (Sulzano) auf die Insel im See Monteisola zu Fuß über den See gehen konnte.
Christo selbst sagte dazu: "Ihr werdet auf dem Wasser laufen, besser ist es ohne Schuhe zu gehen. Es wird ein Spaziergang von drei Kilometern sein und Ihr werdet die Wellen unter den Füßen spüren. Die schwimmenden Brücken sind recyclebar: Nach den 16 Tagen der Installation werden die schwimmenden Brücken zerstört, aber sie werden nur in Euren Herzen bestehen bleiben".
Christo und Jeanne-Claude haben den Iseosee für die Installation ausgewählt, weil dieser sowohl optimale Bedingungen bietet, mit der Insel Monte Isola und seinem ruhigen Wasser sowie den Bergen ringsum, von denen aus man das Kunstwerk von vielen Positionen aus sehen kann, als auch weil Christo und seine 2009 verstorbene Frau Jeanne Claude ausgesprochene Liebhaber Italiens und des Iseo-Sees waren.
Mit seinem Werk setzte sich der in Bulgarien geborene Künstler ein weiteres Denkmal. Es handelte sich um eines der größten Kunstereignisse des Jahres 2016.
Die Installation wurde im Museum Maxxi in Rom vorgestellt. Für die schwimmenden Brücken wurden ca. 70 Tausend m² gelb schimmernder Stoff verarbeitet, der durch ein modulares System getragen wurde, das aus 200.000 hochdichten Polyethylen-Würfeln zusammengesetzt war.
Am schönsten war das Erlebnis barfuß über die Floating Piers zu gehen. Auch Kinderwagen und Rollstühle waren zugelassen, Schuhe mit spitzen Absätzen jedoch verboten.
"The Floating Piers" waren 16 m breit und man lief in ca 50 cm über die Wasseroberfläche. Die Wegstrecke von 4,5 km führte von Sulzano nach Monte Isola, ein Stück entlang der Insel und weiter über den See zur kleinen Insel San Paolo (Privateigentum der Familie Beretta). Entlang des Seeufers führten 1,5 km von Sulzano nach Peschiera Maraglio.
Durch diese schwimmenden Brücken erreichte man Teile auf dem wunderschönen Iseo See, die man sonst nie so zu sehen bekommt.
Besonders emotional war die tägliche Vorbeifahrt des Künstlers Christo auf seinem eigens dafür bereitgestellten Schiff. Spontaner Beifall und Jubel der begeisterten Besucher begleiteten den Künstler auf seiner Bootsfahrt.
Der Spaziergang von drei Kilometern über den See war kostenlos. Die schwimmenden Brücken konnten täglich bis 24:00 Uhr begangen werden. Zur Sicherheit waren Rettungsboote in kurzer Entfernung stationiert sein und bei Sturm oder Gewitter wurden die schwimmenden Brücken aus Sicherheitsgründen geräumt. Zusätzlich waren Sicherheitsmaßnahmen sowie ein Wetterbeobachtungssystem mit Hubschraubern, dass nahende Gewitter erfasste, um die schwimmenden Brücken rechtzeitig und in Ruhe räumen zu können.
Ursprünglich war geplant, das die ganze Nacht durch Spaziergänge möglich sein sollten, was jedoch aus Sicherheitsgründen und wegen der notwendigen gewordenen Instandhaltungs- und Reinigungsmaßnahmen abgesagt wurde.
Für den Lago d'Iseo wurde eigens für die Installation ein Verkehrskonzept entwickelt und der Individualverkehr wurde komplett vom Seeufer ferngehalten. Es wurden extra Shuttlebusse eingerichtet und es fährt ein Zug, der in den kleinen Orten am See hält. Intensiviert wurde ebenfalls der Schiffsverkehr auf dem See, so konnten die schwimmenden Brücken von anderen Orten gut erreicht werden.
Die Kosten der Installation wurden vorher auf ca. 10 Mio Euro geschätzt. Am Ende hat es 15 Millionen gekostet. Die Floating Piers wurden vom Künstler selbst finanziert u.a. durch den Verkauf seiner Werke. Auf der Messe in Basel wurden die Zeichnungen zu den Floating Piers zum Verkauf angeboten.
Die Installation des bekannten Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude war eine einzigartige Promotion für den Iseosee. Es wurden an den 16 Tagen der Installation ca. 250.000 Besucher erwartet, am Ende waren es fast 1,5 Millionen. Das Event gehörte weltweit zu den 10 Top Reisezielen 2016.